> history< orientiert sich an der Aktualität des Themas, ihr obliegt die Aufgabe, über eine Auseinandersetzung mit Vergangenem und bestehenden Wiederholungskonturen auf die Gegenwärtigkeit zu verweisen und hierfür Bewusstsein zu forcieren.
Entsprechend einem Forschungsmodul werden hierbei nicht nur Daten und Fakten, Sammlungen für thematische Vielschichtigkeiten und Peripherien des Themas aufbereitet, sondern auch der Umgang mit Geschichte thematisiert: ein Umgang, der propagierte Linearitätsprinzipien - wie es Geschichte als erlernbarer Stoff oftmals widerspiegelt - in Frage stellt und stattdessen Optionen möglicher Aktivitäten, Gefahren der Reproduktion und einen Bezug zur eigenen Verantwortung und Betroffenheit berührt.
Die "Indizienrecherche" nach kontinuierlichen immanenten Strukturen, impliziert hiermit Quellenforschung, Gegenüberstellungen, Perspektivenwechsel und etymologische Betrachtungen, denn die Selbstverständlichkeit und der Wortgebrauch des Begriffs Lager angesichts seiner Geschichte - insbesondere im 20. Jahrhundert und weiterführend in unserer Gegenwart - ist befremdend.
>history< geht von der Aktualität aus. Wie konstituiert sich ein Gedächtnis, ein Archiv, die Erforschung der Brüche und der Wiederkehr des Lagersymptoms von jetzt aus? Warum schlagen Darstellung / Öffnung dieser künstlichen und isolierten Orte immer wieder fehl? Wie verwandeln sie sich aber auch innerhalb ihres je eigenen mikrohistorischen Zeithorizonts?
Die Aufarbeitung von Geschichte legt offen, wann Gedenken eine bewusste Auseinandersetzung verabsäumt, und letztlich stellt sich die Frage, wie mit Wissen -angesichts kollektiver Verantwortung - umgegangen wird und werden kann.
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